Ruine Ringelstein / Aloissschlössle

Der Erbauer des Turmes und damit auch der erstmals nachweisbare Ahnherr der Ringelsteiner war ein Anselm von Ringelstein, der mit einer Urkunde aus dem Jahre 1137 im Elsass zusammen mit einem Kuno von Pfullingen und einem Grafen Egino von Urach genannt wird. Johann Adam Kraus (Pfarrer aus Ringingen) hat in umfangreicher Archivarbeit versucht, die Ringelsteiner Linie von Anselm an über S. von Ringelstein, einem Albrecht von Ringelstein bis hin zu einem Heinrich von Ringelstein und noch darüber hinaus zu verfolgen. Während über einige der Genannten aus den schriftlichen Überlieferungen nur wenig zu erfahren war, brachte die Beschäftigung mit Heinrich von Ringelstein bemerkenswertes ans Tageslicht. Dieser Heinrich von Ringelstein wird in überlieferten Schriften als Heinrich von Killer angeführt. Johann A. Kraus  vermutet deshalb, dass die Ringelsteiner – vielleicht auch nur eine Seitenlinie – einen neuen Wohnsitz und zwar eine Wasserburg in Killer gebaut haben, worauf sie sich dann eben „von Killer“ genannt haben dürften. Dieser Heinrich von Killer brachte es sogar zu beachtlichem Kriegsruhm. In den Archiven fand man sogar an diesen Heinrich von Killer oder Ringelstein, der 1375 vom damaligen Papst Gregor XI. höchstpersönlich verfasst wurde.

In diesem Schreiben heißt es:

„An den adligen Herrn Affenschmalz, Edelherrn der Diözese Konstanz und Marschall  des deutschen Reiterheeres, das im Gebiet der Lombardei für die römische Kirche streitet: Vielfach haben wir vernommen, dass Ihr und Eure Schar Euch in unserem und der Kirche Dienst ausgezeichnet habt. So hoffen wir auf Gott und eurem treuen Dienst, die  Anliegen der Kirche möchten von noch größeren Erfolgen begleitet sein als bisher, dass Ihr und Eure Ritterschar außer dem Lohn bei Gott, für dessen Kirche Ihre Kriegsdienste tut, auch unser und des apostolischen Stuhles Wohlwollen und Gunst immer mehr verdient“….Und zum Schluss:“ Möget Ihr immer mutvoll und ohne Zaudern zum genannten Dienst und zum Schlagen der Feinde bereit und so Eurer Ritterschar mit Wort und Beispiel ein möchtiger Ansporn ein.

Datum in Avignon an den Eden des März im 5. Jahr unserer Regierung: Papst Gregor XI.

Wie Heinrich zu seinem Beinamen „Affenschmalz“ kam, ist leider nicht überliefert. Doch dass es sich hier nicht um einen Spottnamen handelt, ist schon aus der Tatsache zu entnehmen, dass sich Heinrich selbst so genannt hat und auch der Papst hätte den eigenartigen Beinamen in seinem Schreiben dann nicht verwendet. Johann Adam Kraus geht demzufolge in einem Erklärungsversuch davon aus, dass es sich um einen (Italienischen?) Kraftausdruck gehandelt haben könnte, nämlich von „affe smalto“, in Deutsch etwa „jo, an Dreck“, den Heinrich bei seinen vielen Feldzügen oft benutzt haben könnte.

 

Das Ende der Ringelsteiner

Heinrich von Killer, genannt Afffenschmalz kam dann irgendwann wieder in die Heimat zurück, um u. a. auch seinen Besitz zu mehren, wie aus entsprechenden Urkunden hervorgeht. Doch ohne kriegerisch-ritterliche Einsätze ging es wohl nicht bei ihm. So heißt es in der Ebinger Chronik des Pfarrers Johann Jakob Schmid aus dem Jahre 1743:

Dieser Heinrich von Ringelstein ist auf dem Hart ohnfern des Ortes Harten (Hartheim) von den Rottweilern mit einem in einem Recontre (Treffen) mit einem Pfeil von den Rottweilern erschossen worden.“

Das war der auf den Tag genau am 14. Januar 1413. Heinrich wurde dann im Chor der Ebinger Martinskirche, die damals vor der Stadt lag, an der Südwand beigesetzt.

Johann Jakob Schmid berichtet weiter:

„Das Epithaph steht in der Martinskirche unter der Orgel im Chor linkerseits wie man zu der Chortür hineingeht.“

 

Die Grabplatte mit Ritter und Schild, auf dem ein über einem Dreiberg als redendes Wappen an seine Stammburg Ringelstein erinnert, findet man auch heute noch in der Martinskirche. In der Umschrift ist in gotischen Zeichen zu lesen:

„anno domini MCCCCXIII uff sant hylarientag starb heinrich von ringelst. (ain) ge (nant) affenschmalz edelknecht; dem got gnedig sy.

Der bekannteste Ringelsteiner, also Heinrich von Killer, genannt Affenschmalz, hatte laut zuverlässiger Urkunde mit seiner Frau von Neuneck vier Söhne und eine Tochter.

Auszug aus „Jahresplan 2005“, Schwäbischer Albverein, OG Burladingen, B.Mauz.

Ruine Burg Ringelstein/ Aloisschlössle:

ringelsteinritterzeichnung2

 

Rekonstruktion der Burg Ringelstein/ Aloisschlössle:

ringelstein

Ringelsstein, an der Markungsgrenze Burladingen / Ringingen gelegen, ist eine von über 400 Burgstellen im Land. Ob der Adelssitz wirklich so mächtig dagestanden hat, wie es die Rekonstruktion von Konrad Albert Koch erscheinen läßt?

Quelle: Festschrift 1200 Jahre Ringingen.